Salbei – das Multitalent

Wiesensalbei

Pflanze des Jahres 2022

Einheimische Wiesensalbei (Salvia pratensis)

Prächtige, lange Blütenstände, aromatische Düfte und exquisite Aromen – all das und noch
einiges mehr hat die Salbei-Familie zu bieten. Gehen Sie auf Salbei-Entdeckungsreise in Ihre Gärtnerei oder ins Fach-Gartencenter.

Die Gattung Salvia umfasst einjährige, mehrjährige und winterharte Arten, die als Zierpflanzen, für kulinarische Genüsse und im Gesundheitsbereich genutzt werden. Nicht nur der einheimische Salbei wird zudem fleissig von Bienen und anderen Insekten besucht.

Kulinarische Genüsse

Bestimmt kennen Sie den Echten Salbei. Seine ebenmässigen, silbergrauen Blätter sind in der Küche als Gewürzkraut sehr beliebt. Die herb würzigen Aromen passen wunderbar zu Fleischgerichten aber auch zu Pasta und vielem mehr. In verschiedenen Regionen werden Salbeiblätter auch als «Müslichüechli» (Salbeiküchlein, Salvia fritta) genossen – durch Omelettenteig gezogene und frittierte Salbeiblätter. Der Echte Salbei (Salvia officinalis) ist auch ein bewährtes Hausmittelbei Hals- und Schluckweh sowie weiteren Erkältungssymptomen. Von Haus aus ist er ein Sonnenanbeter und liebt warme, eher trockene Standorte. Ein Rückschnitt sollte erst im Frühing nach den letzten Frösten erfolgen.
Besondere Geschmackserlebnisse bieten die Fruchtsalbei-Arten, wie Ananas-Salbei oder Honigmelonen-Salbei. Mit ihren Blättern werden vor allem Tees zubereitet, die warm oder kalt herrlich schmecken. Die fruchtigen Aromen passen auch gut zu Süssspeisen und die leuchtend roten Blüten machen sich sehr gut als essbare Dekoration. Die Fruchtsalbei-Arten sind tropischen Ursprungs und überleben bei uns den Winter nicht.

Lieblinge der Bienen

Die mehrjährigen, winterharten Salvien faszinieren durch ihre anmutige und natürliche Ausstrahlung. Besonders gut kommen ihre langen, mehrheitlich blauen Blütenstände in naturhaften, locker verspielten Bepflanzungen zusammen mit anderen Blütenstauden und Ziergräsern zur Geltung. Steppen-Salbei kann auch sehr gut in Gefässe auf der Terrasse oder dem Balkon gepflanzt werden. Der einheimische Wiesen-Salbei ist ein prägendes Element in Blumenwiesen, wo er mit Margeriten, Bocksbart, Rotklee usw. um die Wette blüht. Im Sommer ziehen die Blüten der mehrjährigen Salbei-Arten Insekten magisch an. Honigbienen, Wildbienen, Schmetterlinge und viele weitere geben sich an den Blüten von Steppen-, Wiesen- und Muskateller-Salbei ein geschäftiges Stelldichein.
Wie bei vielen Salbei-Arten verstömen auch die Blätter der mehrjährigen Ziersalbei einen aromatischen Duft. Zudem schätzen sie warme, sonnige Standorte und durchlässige Böden. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden.

Blütenpracht auf Balkon und Terrasse

Grosse Blütenstände in leuchtenden Farben sind das Markenzeichen der einjährigen Salvia-Arten. Den ganzen Sommer lang verzaubern sie Balkone, Terrassen und Blumenrabatten mit ihrer Blütenpracht. Dabei sind Pracht-Salbei und Mehliger Salbei anspruchslos und pflegeleicht; eine regelmässige Wasserversorgung sowie ab und an etwas Flüssigdünger genügen. Obwohl diese Salbei-Arten nicht einheimisch sind, sind ihre Blüten für verschiedenste Insekten willkommene Nahrungsquellen im Siedlungsraum – insbesondere der Mehlige Salbei sowie die verschiedenen Hybriden, welche in den letzten Jahren das Salbei-Sortiment für Balkon und Terrasse enorm bereichert haben. Die einjährigen Salbei-Arten eignen sich für gemischte Bepflanzungen sowie als Solitär in Gefässen.

Beitrag von JardinSuisse, Bild © Adobe Stock, andrzej_67

Gartentipps November

Blumenzwiebeln

Trotz der ungewöhnlich warmen Oktobertage bleibt es nicht unbemerkt: Der Winter ist im Anmarsch. Nicht mehr lange, und Tautropfen verwandeln sich in Reif. Das jetzt wieder reichlich anfallende Herbstlaub erfreut Kinder, ist aber nicht jedem Erwachsenen willkommen, weil es Arbeit macht. Doch geben Sie sich einen Ruck: Falllaub ist ein nützliches Naturprodukt und dazu kostenfrei.

Laub sammeln 
An sonnigen Tagen kann es Spass machen, mit der ganzen Familie das Laub im Garten zusammenzutragen und an den richtigen Stellen zu verteilen. In Beeten und Rabatten (Stauden und ausdauernde Kräuter) schützt es als 10–15 cm dicke Schicht Boden und Pflanzen vor winterlicher Kälte. Als Haufen in der Gartenecke oder als hohe Schicht unter Hecken dient es Igel, Kröten und viele nützliche Insekten als Unterschlupf. Auf dem Kompost verrotten die Blätter zu wertvollem Humus. Das geschieht sogar relativ rasch, nur das Laub von Walnussbäumen oder Eichen verrottet langsam. Hier helfen Algenkalk und andere Gesteinsmehle. Auf dem Rasen sollte Herbstlaub nicht liegen bleiben, es droht Fäulnis. Ausserdem wachsen Gräser in milden Herbsttagen weiter. Unter der Laubschicht fehlt Licht und es kann zu Lücken in der Grasnarbe kommen. Laub im Gartenteich verhindern Sie durch Netze über der Wasseroberfläche. Zeltartig aufgespannt, rutschen die Blätter herab und sammeln sich am Teichrand, wo sie mühelos entfernt werden können. 

Kohl ernten 
Mit Ausnahme von Grünkohl und Rosenkohl werden alle noch im Freien stehenden Kohlarten geerntet, bevor der Frost das unmöglich macht. Zuviel Erntegut kann im Keller oder einem geeigneten Raum in feuchtem Sand eingeschlagen werden. Dazu die Kohlköpfe aufrecht in Kisten nebeneinander stellen und die Strünke mit Substrat bedecken. Die Röschen des Rosenkohls leiden im Freien unter scharfen Ostwinden. Sie werden dann braun und unbrauchbar. Als Schutzmassnahme reicht es aus, die durch Ostwinde gefährdete Beetseite durch in den Boden gesteckte lange Fichten- oder Kiefernzweige zu schützen. 

Himbeeren pflanzen 
Der Herbst ist die günstigste Zeit zum Pflanzen der Himbeeren. Je zeitiger gepflanzt wird, desto besser wachsen die Pflanzen an. Beim Pflanzen muss darauf geachtet werden, das an der Basis sitzende Knospen nicht ausbrechen. Vom Austrieb dieser Knospen hängt die weitere Entwicklung der Pflanze ab. Herbsthimbeeren tragen bei mildem Witterungsverlauf bis in den November hinein. Macht der erste Frost der Ernte ein Ende, werden alle Ruten bis kurz unter der Bodenoberfläche abgeschnitten. Vorteil: Es bleibt kein Holz stehen, an dem Rutenkrankheiten überwintern und den Neuaustrieb im Frühjahr infizieren können. Das Himbeerbeet sollte stets von einer starken Schicht organischen Materials bedeckt sein. Sie ahmen damit nicht nur die Bedingungen am natürlichen Standort nach; die Pflanzen decken aus diesem Substrat gleichfalls ihren hohen Nährstoffbedarf. Die geeignetste Zeit, die Mulchschicht zu erneuern oder aufzufüllen, ist nach dem Rückschnitt im Herbst/Winter. 

Schnittlauch ausgraben 
Für frisches Grün auf der Fensterbank müssen nicht unbedingt Kräutertöpfchen aus dem Supermarkt gekauft werden. Graben Sie Ihren Schnittlauch im Garten aus und lassen Sie den Wurzelballen in einem Kistchen durchfrieren. Wenn der Frost zu lange auf sich warten lässt, kann auch in der Tiefkühltruhe nachgeholfen werden. Danach den Ballen teilen und die Wurzelstücke in Töpfchen pflanzen. Auf der hellen Fensterbank treibt der Schnittlauch bald frische Halme.

Gartentipps Juni

Kräuterschneck

Gartenarbeiten im Juni…

Vorab eine Arbeit, die jetzt noch nicht durchgeführt werden darf:

Der Schnitt der Hecken! Viele Vögel brüten zur Zeit noch und durch den Heckenschnitt würden wir sie beträchtlich stören, eventuell auch ihre Nester freilegen, die dann leicht geplündert werden können. Leider sieht man es immer wieder, dass Hecken jetzt schon geschnitten werden. Bis September sollte hiermit aber noch gewartet werden! 

Nun aber zu den tatsächlichen Arbeiten…

An Gemüse und Kräutern kann jetzt noch gesät werden:

Bohnen, Gurken, Zucchini, Kopfsalat, Grünkohl, Dill (Folgesaaten), Kresse, Bohnenkraut, Basilikum

Auch Blumen (meist sind das die zweijährigen Sorten) werden im Juni ausgesät:

Bartnelke, Fingerhut (Giftig!), Stiefmütterchen, Glockenblumen (Marien-, Pfirsich-, Zwergglockenblume u.a.), Königskerzen, Stockrosen

Viele Pflanzen, die im April oder Mai gesät wurden, können jetzt noch ins Freiland gepflanzt werden, wie z.B. KürbisSalateKohlrabiRosen-Weiss- oder RotkohlSellerie und LauchSpargel wird traditionell noch bis zum 24. geerntet, bzw. gestochen. 

Eventuell sind auch schon die Frühkartoffeln erntereif. Wenn Sie unsicher sind, so machen sie doch einfach an einer Pflanze den Test.