An der Sonnenburggutsstrasse, verborgen hinter Bäumen und einem kleinen Hügel liegen die umfangreichen Bauten des Sonnenburggutes.
Nicht dominierend an einer aussichtsreichen Lage oder prunkvoll auf einer Anhöhe, sondern zurückhaltend in der Ebene, am Klusbach liegt das stattliche Landgut. Nichtsdestoweniger ist die Geschichte des Sonnenburggutes bezüglich der Besitzer, seiner baulichen Inhalte und seiner heutigen Nutzung aussergewöhnlich.Geschichte der Besitzer und Entstehung einer Gärtnerei…
Die erste bauliche Erwähnung des Sonnenburggutes gehen auf das Jahr 1589 zurück. Damals wurden die ehemals bescheidenen Gebäude zu einem respektablen Landsitz ausgebaut. Aus dieser Zeit stammt auch die Glocke, die heute noch im Türmchen hängt und jeweils um sechs Uhr abends an Zeit und Geschichte erinnert.
Die vielen Besitzer mit ihren Hochs und Tiefs in den sehr wechselvollen Lebensläufen werden im Buch „Sonnenburggut“ der Autoren H.U. Wipf und K. Schmuki treffend und sehr fundiert beschrieben.
Einer der Besitzer namens David Peyer, liess 1676 die heute noch als Prunkstücke bezeichneten Innenräume mit Stukkaturen von Samuel Höscheller und den wunder- schönen Öfen von David Pfau erstellen. Eine Tochter des vorgenannten Besitzers konnte 1691 das Sonnenburggut erbmässig übernehmen. Diese verheiratete sich mit Hans-Conrad Peyer im Hof und die Liegenschaft blieb in deren Familienbesitz.
Mitte des 18.Jahrhunderts (1753) kam durch Tausch mit einem Stadthaus Johann Jakob Stokar in den Besitz des Sonnenburggutes. Bereits 1785 wechselte das Gut wieder in die Familie Peyer im Hof zurück. Im Jahre 1819 hiess der neue Besitzer Johann Conrad Ammann. Schon 1831 ist es wiederum ein Johann Jakob Stokar, der das Landgut übernimmt. Über das umfangreiche Ensemble mit Wohnbauten, Rebmannhaus, Trotte, Ställe, Scheune und Gärten bestehen aus jener Zeit genaue Beschriebe.Von 1870 bis 1885 betrieben die Associès Neher und Mertens.. www.stadtarchiv-schaffhausen.ch/Biographien/Biographien-HV/Neher_Arnold.pdf _blank – „Mehr Information „
auf dem Areal des Sonnenburggutes erfolgreich eine Landschaftsgärtnerei mit Baumschule. Mertens zug es später nach Zürich, wo er mit seinen zwei Söhnen zu einem der bedeutendsten Gartenarchitekten der Schweiz emporstieg. Nebenbei sei erwähnt, dass E. Mertens im Jahre 1875 Mitbegründer des heute noch bestehenden Kantonalen Gartenbauvereins war.
Arnold Neher zog sich aus dem Geschäftsleben zurück und besann sich wieder seiner musischen Neigung zur Kunst, Musik und Literatur und hinterliess auch einige Theater- Lustspiele in Schaffhauser Mundart. Seine Grosszügigkeit, seine Liebe zum Theater und zur Heimat bekundete er mit dem Bereitstellen des Geländes nördlich des Sonnburggutes für die Zentenarfeier im Jahre 1901 und das Vermächtnis der „Neher-Anlage“ an den Verschönerungsverein Schaffhausen, wo ein Gedenk- stein an den Wohltäter erinnert. Arnold Neher starb kinderlos bereits 60-jährig. Erst 1916 übernahm seine Schwester Frieda Peyer-Neher das Gut.
Ihr Sohn, Dr. Ludwig Peyer-Reinhart in Zürich, kehrte 1924 nach Schaffhausen zurück und liess sich mit seiner Familie in der Sonnenburg nieder. Sein Sohn Dr. Bernhard Peyer (gest. 1997) unterzog das Haus 1950 einer umfangreichen Renovation. 50 Jahre später, von 1998 – 2000 mussten Haupthaus, Rebleutenhaus, Gärtnerhaus, Gewächshaus und Ökonomie- gebäude restauriert werden. Das Haupthaus erhielt wieder seine früheren Treppengiebel (bis 1870) nebst einem zierlichen Dachreiter für die Glocke. Damit bleibt der traditionelle Zustand dieses Gutes auch für die Zukunft erhalten.